27.6.2017

Pressemitteilung vom 27. Juni 2017

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10.000 Besucherinnen und Besucher und 1.300 Ehrenamtliche bei der Langen Nacht der Religionen in Berlin 2017

Die 6. Lange Nacht der Religionen in Berlin am 25. Mai 2017 liegt nun zwar auch schon wieder vier Wochen zurück, dennoch dürfen wir Sie über das Ergebnis einer Erhebung bei den teilnehmenden Gruppen informieren, die wir in den letzten Wochen durchgeführt und an der sich 60% der teilnehmenden Gruppen beteiligt haben.

Was ist die Lange Nacht?
Seit 2012 veranstaltet der multireligiös besetzte und ehrenamtlich arbeitende Initiativkreis die Lange Nacht der Religionen in Berlin. Bei der Organisation wird er unterstützt durch die Geschäftsstelle der franziskanische „Initiative 1219. Religions- und Kulturdialog e.V.“. In der Regel findet diese berlinweite Veranstaltung im Spätsommer statt. In diesem Jahr wurde die Lange Nacht wegen des Kirchentages vorgezogen, um auch Menschen aus anderen Regionen Deutschlands die Gelegenheit zu geben, die religiöse Vielfalt Berlins zu erleben. Bei der Langen Nacht der Religionen öffnen Synagogen, Kirchen, Moscheen, Tempel, Meditations- und Gemeindehäuser ihre Türen. Religiöse Gemeinschaften, spirituelle Gruppen und interreligiöse Initiativen laden die Menschen zu Ausstellungen, Konzerten, Vorträgen, Diskussionsrunden, Gesprächen oder Hausführungen ein, um über ihren Glauben und ihre Glaubenspraxis zu informieren. Damit sollen Fremdheit und Vorurteile abgebaut und das friedliche Zusammenleben in unserer Stadt gefördert werden.

Veranstaltungen in allen Bezirken
Zur Langen Nacht der Religionen gab es in diesem Jahr über 80 unterschiedliche Veranstaltungen, zu denen 75 verschiedenen religiösen Gemeinden, spirituellen Gruppen oder interreligiösen Initiativen eingeladen hatten. Die meisten Veranstaltungen fanden in den Bezirken Mitte (25) und Charlottenburg-Wilmersdorf (18) statt, keine dagegen in Spandau und Treptow-Köpenick.

Religionsgemeinschaften
Bei den 75 Gruppen waren die unterschiedlichen christlichen Kirchen am stärksten vertreten. 28 christliche Gemeinden nahmen teil, dabei allerdings jeweils nur drei der evangelischen Landeskirche und der römisch-katholischen Kirche. Daneben öffneten sechs Synagogen und elf Moscheegemeinden ihre Türen. Neben den abrahamitischen Religionen luden neun buddhistische Gruppen, sechs Hindugemeinden und zahlreiche weitere Religionen wie die Bahá’í, pagane Gruppen, die Sikh-Gemeinde, Yoga-Zentren, Spiritisten und zahlreiche interreligiöse Initiativen Menschen ein, sich über Religionen in Berlin zu informieren.

Veranstaltungsformate
In der Langen Nacht wurden u.a. 27 Vorträge gehalten, 34 Gottesdienste, Rituale oder Meditationen vollzogen, sechs Filme gezeigt oder in 20 Häusern Führungen angeboten. Darüber hinaus gab Theateraufführungen, Konzerte, Lesungen und Workshops. In allen Gotteshäusern gab Gesprächsangebote, die zahlreich angenommen wurden.

Beteiligte: Gäste, ehrenamtliche, Kirchentagsgäste
Unsere Erhebung, lässt den Schluss zu, dass ca. 10.000 Menschen die Angebote der Langen Nacht der Religionen wahrgenommen haben. Von diesen 10.000 Besucherinnen und Besuchern waren ca. 1400 als Teilnehmerinnen und Teilnehmer des gleichzeitig stattfindenden Kirchentages identifizierbar. Ca. 1300 in den Gemeinden aktive Menschen waren ehrenamtlich in den unterschiedlichen Gruppen als Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner, bei der Betreuung der Gäste, als Referentinnen oder Referenten, Künstlerinnen und Künstler an diesem Abend im Einsatz. Nach Angaben der Gruppen war die Stimmung überall gut. Die Besucherinnen und Besucher waren durchweg offen und interessiert. 99% der Gruppen ziehen eine positive Bilanz und wollen sich auch im kommenden Jahr an der 7. Langen Nacht der Religionen beteiligen.

Weiße Tafel und meet2respect
Eröffnet wurde die Lange Nacht der Religionen am Vormittag des Himmelfahrttages auf dem Gendarmenmarkt mit der Weißen Tafel der Religionen. Ca. 700 Menschen kamen zwischen 13.00 und 14.00 Uhr bei Brot, Wasser, Saft oder Kuchen zusammen, um miteinander ins Gespräch zu kommen. An Stehtischen informierten Vertreterinnen und Vertreter der verschiedenen Religionen über die unterschiedlichen Glaubensformen. Am Vormittag luden „Leadership Berlin“ in Kooperation mit der Langen Nacht der Religionen, dem evang. Kirchenkreis Teltow-Zehlendorf, der franziskanischen „Initiative 1219. Religions- und Kulturdialog“ sowie dem Humanistischen Verband Berlin zur meet2respect-Tandem Tour ein: Den 20 mit Pfarrern, Imamen, Rabbis oder Ordensleuten besetzten Tandems folgten ca. 200 Einzelräder, um bei einer Radtour durch Berlin ein Zeichen für Respekt und Toleranz für Gläubige, Anders-Gläubige und Nicht-Gläubige zu setzen.

Finanzen und Öffentlichkeitsarbeit
Mit finanzieller Unterstützung der Lotto-Stiftung Berlin konnte die 6. Lange Nacht der Religionen realisiert werden. 1000 Din-A1-Plakate wiesen an Litfaß-Säulen und in U-Bahnhöfen im gesamten Stadtgebiet in den Wochen vor dem Termin der Langen Nacht auf das Ereignis hin. Von den Gemeinden wurden weitere 500 Din-A2-Plakate aufgehängt und 11.000 Programmhefte verteilt – davon ca. 1000 am Abend der Begegnung des Evangelischen Kirchentages mit seinen lt. kna ca. 200.000 Gästen.

Statement
Der Koordinator der Langen Nacht der Religionen ist zufrieden mit der Veranstaltung: „Die Lange Nacht der Religionen hat zweierlei gezeigt: Zum einen die Offenheit der verschiedenen Religionsgemeinschaften. Sie fühlen sich zu Berlin zugehörig und wollen Teil der Gesellschaft sein. Zum anderen die Neugierde der Berlinerinnen und Berliner, die die Einladung in die Gotteshäuser in großer Zahl annahmen und mit den aktiven Menschen in den Religionen ins Gespräch kamen“.

Nächste Lange Nacht
Die nächste Lange Nacht der Religionen in Berlin findet am 8. September 2018 statt. Vorher gibt es am 16. September 2017 in Barcelona die 2. Lange Nacht der Religionen, die durch die Lange Nacht in Berlin inspiriert wurde.
Fotos und Presseberichte von der Langen Nacht der Religionen 2017 sind auf unserer Internetseite https://nachtderreligionen.de/ zu finden.

                                                                       Dr. Thomas Schimmel