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Zweites Vernetzungstreffen der Langen Nacht der Religionen am 11. Juni 2024 zum Thema Gleichgewicht

Klimakrise, Kriege und Pandemie: Alles was bis vor kurzem noch als sicher galt, beginnt zu wackeln. Wir sind aus der Normalität gefallen, zusammen mit der gesamten Gesellschaft. In einer Zeit multipler Krisen fragen wir: Wie können wir mit unseren vielfältigen religiösen Erfahrungen gemeinsam mehr Balance finden? Über 30 Akteur:innen folgten der Einladung des Initiativkreises der Langen Nacht zum zweiten Vernetzungstreffen unter dem Motto: „Gleichgewicht“. Ort für das Zusammenkommen war der buddhistische Tempel Bodhicharya in Friedrichshain.

Treffen in Berliner Oase der Ruhe

Nachdem Samantha Kneissler, Mitarbeiterin für Öffentlichkeitsarbeit der Langen Nacht, die Teilnehmer:innen begrüßte, hieß die Gastgeberin Christiane Uekermann, Vorstandsmitglied von Bodhicharya, die Anwesenden im eindrucksvollen Zentrum Bodhicharya willkommen. Umgeben von der beruhigenden Gartenanlage und der freundlichen Atmosphäre des buddhistischen Tempels saßen die Teilnehmer:innen zusammen. Vor ihnen ragte das Highlight des mit Teppichen ausgelegten Raums in die Höhe: die 3,40 Meter hohe Buddhastatue.

Glaube eröffnet Freiräume

„Ich bitte Sie jetzt, sich auf ein Bein zu stellen“, begann Eva-Maria Di Noia, Referentin des Beauftragten für Kirchen, Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften in der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt, ihren interaktiven Input. Die Gäste versuchten ihr Gleichgewicht zu finden. Anschließend fanden sie heraus, wie sie sich als Gruppe dabei unterstützen können. „Was erdet uns und eröffnet uns Freiräume, über unser Gleichgewicht hinauszugehen?“, erweiterte Di Noia die körperliche, aber auch geistige Übung. Die Bedeutung des Glaubens für das innere und äußere Gleichgewicht zu erkunden, bestimmte den weiteren Abend.

Vernetzung im Kiez

„Die Lange Nacht ist nicht nur ein Event der einzelnen Gemeinschaften, sie sollen sich auch miteinander in ihrem Kiez vernetzen“, leitete Peter Amsler, Initiativkreis-Mitglied, die folgenden Gesprächsgruppen ein. Dies ermögliche den Besucher:innen – etwa bei gemeinsamen Angeboten wie einer Gehmeditation – mehrere  Gemeinschaften in einer Nachbarschaft kennenzulernen. Gruppen ohne eigenen Ort könnten von der Vernetzung profitieren, indem sie sich beispielsweise einen Raum teilen. Ebenfalls wichtig sei die zeitliche Abstimmung der Angebote im Kiez, betonte Amsler.

Offen und ansprechbar sein

„Der Erfolg der Langen Nacht liegt darin, wenn Gemeinschaften bereit sind, sich für andere zu öffnen“, begann Karsten Hühn (IK-Mitglied) die Runde zu „Best practice“. „Wenn wir den Abend als nettes Beisammensein begreifen, überträgt sich diese Stimmung auf die Besucher:innen“, berichtete er aus der Neuapostolischen Kirche Nord- und Ostdeutschlands. Außerdem seien niedrigschwellige Angebote und der Besuch interessanter Orte – etwa Friedhöfe – erfolgreich bei Interessierten, erzählte Amsler aus der Bahá‘í-Gemeinde. Vorbehalte und Berührungsängste zwischen Besuchenden und Gemeinschaften – beispielsweise im Gefängnis – ließen sich durch eine Moderation mit leichten Einstiegsfragen auflösen, erklärte Di Noia. Dabei steht immer die Leitlinie der Langen Nacht, nicht zu missionieren, im Vordergrund. „Zentral bei der Begegnung ist es, offen und ansprechbar, aber nicht bedrängend zu sein“, fasste Hühn die Runde zusammen.

Ein informelles get-together mit selbstgemachten Köstlichkeiten des Teams von Bodhicharya rundete den gelungenen Abend ab. Gestärkt von Speis und Trank sowie dem inspirierenden Austausch freuen wir uns schon auf das Auftakttreffen!

Euer Initiativkreis der Lange Nacht der Religionen

P. S.: Die mittlerweile 13. Lange Nacht der Religionen ist am 7. und 8. September 2024. Alle aktuellen News und noch mehr Infos zur Langen Nacht findest du auf Instagram @lndrberlin.

Dieser Artikel wurde verfasst von Samantha Kneissler.