Rabbiner Andreas Nachama schreibt für die Jüdische Allgemeine vom 22. August in einem Kommentar “Die stille Macht der langen Nacht”:
Wenn man bedenkt, wie politisch aufgeladen und gewaltbereit religiöses Gegeneinander uns auf den Titelseiten unserer Zeitungen aus anderen Teilen der Welt entgegentritt, wird die politische Dimension dieser »Langen Nacht der Religionen« deutlich. Daher ist auch das Statement von Berlins Innensenator Frank Henkel politisch bedeutend, respektvoller Umgang miteinander sei unverzichtbar für die Stadt. So ist es.
Der Evangelische Pressedienst (epd, 18.08.) zitiert Frank Henkel (CDU), der die Auftaktrede zur Langen Nacht hielt:
Respekt bedeute dabei nicht Verzicht auf Kritik an den Religionsgemeinschaften, aber Rücksichtnahme auf die Verletzlichkeit persönlicher Befindlichkeiten «wie es die religiösen Gefühle nun einmal sind». Henkel nannte die gestiegene Zahl an Mitveranstaltern der Langen Nacht der Religionen “ein gutes Zeichen”. Es widerlege die häufig vorgebrachte Meinung, Religion sei auf dem Rückzug, erklärte Henkel.
“Die zweite Lange Nacht der Religionen biete eine gute Gelegenheit zum Dialog”, zitiert auch die Berliner Morgenpost am Sonntag (18.09.) Bürgermeister Frank Henkel, der die Lange Nacht im Berliner Rathaus eröffnete. Demnach sagte Henkel:
Und um es klar zu sagen: Respekt bedeutet keineswegs Verzicht auf Kritik. Aber doch Rücksichtnahme auf die Verletzlichkeit solch intimer und persönlicher Befindlichkeiten wie es die religiösen Gefühle nun einmal sind.
Die entsprechende Agenturmeldung der Deutschen Presse Agentur (dpa) bringt auch das Hamburger Abendblatt, Stuttgarter Zeitung sowie Welt Online und Focus Online.
Thomas Klatt schreibt sowohl für evangelisch.de (18.08.) als auch für die Webseite der Deutschen Welle (20.08.) über seine Erlebnisse bei der zweiten Langen Nacht der Religionen: “Was im letzten Jahr als interreligiöses Experiment begann, scheint sich als festes Kulturevent in Berlin zu etablieren.” Seine Bilanz:
Am Tag darauf vermelden die Organisatoren mehr als 10.000 Besucher, ein enormer Zuwachs, vor allem auch, weil die beliebte Lange Nacht der Synagogen erstmals auch im Rahmen der Langen Nacht der Religionen stattfand. Ob es beim nächsten Mal endlich den von vielen gewünschten Bus-Shuttle geben wird, ist bei dem gestiegenen Andrang eine Überlegung wert. Aber dann müssten die beteiligten Religionsgemeinschaften vermutlich erstmals Eintritt erheben. Ob sich dann noch so viele Menschen für Religion interessieren würden, bleibt offen.
Kurz vor der Langen Nacht der Religionen künden mehrere Zeitungen am Freitag (16.08.) und Samstag (17.08.) die 102 Veranstaltungen an. Tagesspiegel, Neues Deutschland, BZ, Bild, Berliner Zeitung sowie Berliner Morgenpost berichten nach der Pressekonferenz des Initiativkreises kurz über die Lange Nacht. “Das Beste am Sonnabend: Besinnung”, schreibt die Morgenpost. Im Tagesspiegel nimmt Stefan Stuckmann die Lange Nacht zum Anlass für eine gut gemeinte Kolumne, die die Themen Hund, Fußball und Religion miteinander verknüpft.
Als “Werbung des Tages” bezeichnet die B.Z. am 8. August das Fotoshooting vor dem Brandenburger Tor am Vortag: “Vertreter unterschiedlicher Religionen machten gestern am Brandenburger Tor Werbung für die Lange Nacht der Religionen. Sie findet am 17. August statt.”
Die Tageszeitung (taz) berichtet ebenfalls in ihrer Ausgaben vom 8. August über die Präsentation der religiösen Vielfalt Berlins vor dem Brandenburger Tor. “In Sachen religiöse Vielfalt steht Berlin vorn”, heißt es. “Die Glaubensvertreter präsentierten sich in traditionellen religiösen Gewändern oder mit typischen Symbolen.”
Am 7. August 2013 trafen sich Menschen aus den verschiedensten Kirchen und Religionsgemeinschaften Berlins vor dem Brandenburger Tor, um gemeinsam auf die Lange der Nacht der Religionen in Berlin am 17. August aufmerksam zu machen. Wie kein zweites Gebäude in Berlin steht das Brandenburger Tor für die Geschichte der Stadt und damit für die zerstörte Vielfalt in der Zeit des Nationalsozialismus. Zerstörte Vielfalt beschreibt das Themenjahr der Stadt Berlin für 2013. (vgl. http://www.berlin.de/2013/start/) Demgegenüber setzen die 100 beteiligten Kirchen, Religionsgemeinschaften und interreligiösen Vereinigungen ein Zeichen für eine neue, vielfach noch als ungewohnt empfundene Vielfalt. Der Evangelische Pressedienst (epd) berichtete über das Fotoshooting auf seiner Webseite.